84 Empirische Studie
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Um zu verhindern, dass Patienten nur das für eine bestimmte Angstsituation
antizipierte Sicherheitsverhalten berichten, sollte unbedingt der genaue Zeitrahmen
(z.B. in den letzten vier Wochen/ Monaten) a/jointfilesconvert/398241/bgesteckt werden.
Möglicherweise zeigte sich kein Unterschied im Hinblick auf das Sicherheitsverhalten
zwischen der vom Therapeuten begleiteten vs. unbegleiteten Patientengruppe, weil
beide Gruppen gleichermaßen die Anweisung erhielten, Sicherheitsverhalten zu
unterlassen. Dementsprechend kann man schlussfolgern, dass die durch den
Therapeuten gegebenen mündlichen Informationen, Sicherheitsverhalten zu unter-
lassen genauso gut bzw. schlecht wirken wie die direkte Begleitung in die Exposition.
Um die Rolle von Sicherheitsverhalten besser einschätzen zu können, wäre es
möglicherweise sinnvoller gewesen, Sicherheitsverhalten aktiv zu manipulieren, wie
es auch in einigen Vorgängerstudien schon gemacht wurde.
Ausgehend von dem hier gefunden Ergebnis liegt die Annahme nahe, dass die
Therapeutenbegleitung keinen signifikanten Einfluss auf das gezeigte Sicherheits-
verhalten hatte und dieses wiederum nicht für die Güte des Therapieergebnisses
entscheidend ist. Diese Überlegungen sollen unter Berücksichtigung der noch
folgenden Ergebnisse abschließend diskutiert werden.
Eine weitere zentrale Hypothese der vorliegenden Arbeit war, dass sich die Angst vor
Körpersymptomen auf Sicherheitsverhalten und damit auf das Therapieergebnis
auswirkt. Salkovskis, Clark und Gelder (1996) konnten zeigen, dass bei einem Groß-
teil der Panikpatienten ein direkter Zusammenhang zwischen der Befürchtung und
der Art des gezeigten Sicherheitsverhaltens besteht. Da bei Patienten mit Panik-
störung und Agoraphobie die Angst vor Körpersymptomen eine wichtige Rolle spielt,
war zu erwarten, dass sich gezeigtes Sicherheitsverhalten, welches mit dem Ziel,
Körpersymptome zu reduzieren, eingesetzt wurde, besonders negativ auf das
Therapieergebnis auswirken sollte. Eine Expositionstherapie, die eigentlich darauf
abzielt, die katastrophisierenden Annahmen im Hinblick auf Körpersymptome zu ver-
ändern, kann in diesem Fall schlechter greifen, da die Fehlattribution nicht ausrei-
chend korrigiert wird. Es wurde daher auch davon ausgegangen, dass bei Patienten
mit großer Angst vor Körpersymptomen zu Therapiebeginn, das Sicherheitsverhalten
ausgeprägter ist, wodurch das Therapieergebnis negativ beeinflusst werden sollte.
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