62 Empirische Studie
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Verhaltenstherapie ohne begleitete Exposition“ bzw. der Warte-Kontrollgruppe zu-
geteilt. Patient und Therapeut waren über die jeweilige Behandlungsbedingung
informiert, da eine Verblindung in dieser Art von Studientherapie nicht möglich war. In
Bezug auf die formulierten Hypothesen wurde der Patient jedoch nicht aufgeklärt.
Im Rahmen einer Baseline-Messung traf der Patient erstmalig auf seinen
zuständigen Therapeuten. Hierbei wurden die Rahmenbedingungen der Studie be-
sprochen und nochmals Fragebogendaten erhoben. Erst in den darauffolgenden
Sitzungen wurde mit der eigentlichen Therapie begonnen und diese als solche
gezählt. Die Studientherapie beinhaltete 12+2 Einzel-Therapiesitzungen, die jeweils
Doppelsitzungen umfassten. Während der ersten vier Sitzungen erhielten beide
Gruppen identische Therapieeinheiten. In den Sitzungen 5-12 erhielten die Patienten
je nach Behandlungsbedingung kognitive Verhaltenstherapie mit oder ohne
begleitete Exposition. Die Expositionstherapie wurde dabei immer außerhalb der
Therapieräume und für die ersten drei Situationen standardisiert durchgeführt. Um
eine bessere Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, fuhren alle Patienten
zunächst Bus, suchten ein Kaufhaus auf und hielten sich im Wald auf. Erst in den
daran anschließenden Sitzungen suchten die Patienten individuelle Expositions-
situationen auf. In der Follow-up-Phase wurden noch zwei weitere Sitzungen (13+14)
als sogenannte Booster-Sitzungen durchgeführt. Wenn ein Patient nicht in der Lage
war eine Sitzung durchzuführen, wurde der geplante Inhalt in der darauf folgenden
Sitzung wiederholt. Um die Gesamtzahl der Sitzungen (12 + 2 Boostersitzungen)
konstant zu halten, wurde die letzte (individuelle) Expositionssitzung in diesem Fall
weggelassen. Der durchschnittliche Therapeutenkontakt über die 12 Behandlungs-
sitzungen hinweg war in der begleiteten Bedingung 27.4 Minuten länger im Vergleich
zur unbegleiteten Bedingung. Patienten, die durch randomisierte Zuteilung in die
Kontrollgruppe kamen, hatten eine Wartezeit von sechs Wochen, nach der sie auf
Wunsch in eine der beiden Behandlungsbedingungen neu randomisiert werden
konnten (N = 19).
Nachdem in Kapitel 2.3 die wichtigsten Bausteine der kognitiven Verhaltenstherapie
zur Behandlung von Panik und Agoraphobie exemplarisch vorgestellt wurden, sollen
nun die für die verschiedenen Therapiebedingungen jeweils abweichenden
Behandlungsvarianten beschrieben werden. Alle Patienten erhielten von Sitzung eins
bis vier identische Informationen, wobei der Fokus vorwiegend auf dem Aufbau einer
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