Empirische Studie 50
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3 Empirische Studie: Der Einfluss von Sicherheits-
verhalten auf das Therapieergebnis bei der
Expositionsbehandlung von Panik mit Agoraphobie
3.1 Moderatoren, Mediatoren und Prädiktoren von Sicherheitsverhalten
und Therapieergebnis
3.1.1 Herleitung der Fragestellung und Hypothesen
In der vorliegenden Arbeit wird die Rolle von Sicherheitsverhalten in der
Expositionstherapie bei Panikstörung mit Agoraphobie untersucht. Die im Theorieteil
diskutierten empirischen Befunde legen nahe, dass sich der Einsatz von
Sicherheitsverhalten während der Expositionstherapie negativ auf das Therapie-
ergebnis auswirkt. Der Gebrauch von Sicherheitsverhalten wird wiederum durch eine
Reihe von Faktoren beeinflusst. Ziel dieser Arbeit ist deshalb, die relevanten
Moderatoren, Mediatoren und Prädiktoren für Sicherheitsverhalten bzw. Therapie-
ergebnis zu identifizieren.
Milosevic und Radomsky (2008) betonen den Aspekt der Manifestation von Sicher-
heitsverhalten in der Alltagsroutine eines Patienten und weisen darauf hin, dass das
Unterlassen etablierter Sicherheitsstrategien sehr viel schwieriger ist und auch die
Einführung neuer Strategien erschwert. Dies wird in der vorliegenden Arbeit aufge-
griffen, indem Patienten, die zu Therapiebeginn viel vs. wenig Vermeidung zeigen,
im Therapieverlauf hinsichtlich Sicherheitsverhalten und in Bezug auf den
Therapieerfolg verglichen werden. Es wird davon ausgegangen, dass das Ausmaß
der Vermeidung das in den Expositionen gezeigte Sicherheitsverhalten moderiert.
Dabei ist der Aspekt, wie stark ein Patient vor Therapiebeginn vermieden hat, zentral.
Dementsprechend sollten Patienten, die vor der Therapie viele Situationen
vermieden haben, wenig bzw. gar kein Sicherheitsverhalten aufgebaut haben, da
durch die Vermeidung die Unterdrückung aufkommender Angstsymptome überflüssig
wird. Patienten hingegen, die sich immer wieder mit Angstsituationen konfrontierten,
da sie diesen aus verschiedensten Gründen nicht ausweichen konnten, sollten in der
Therapie zahlreiche Sicherheitsverhaltensweisen zeigen. Das hätte für einen Teil der
Patienten zur Folge, sich von bisher angewendeten und meist - zumindest kurzfristig
- gutgeheißenen Strategien verabschieden zu müssen. Für diese Gruppe sollten sich
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