
Empirische Studie 65
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Nachbesprechung
„In der Sitzung, die auf die besprochene Situation folgt, werden wir zunächst besprechen,
wie die Situation verlaufen ist. Wir werden gemeinsam prüfen, ob Sie die Situation
aufgesucht haben, ob Sie in der Situation bleiben konnten, bis die Angst reduziert war, und
ob Ihre Befürchtungen eingetreten sind. Danach werden wir dann die nächste Situation
vorbereiten…“
An dieser Stelle ist es wichtig zu beachten, dass die in dieser Therapiestudie durch-
geführte Manipulation lediglich im Hinblick auf die Therapeutenbegleitung vorge-
nommen wurde. Alle Patientengruppen waren gleichermaßen dazu aufgefordert,
Sicherheits- und Vermeidungsverhalten zu unterlassen. Die Berechnungen der
Unterschiede im Sicherheitsverhalten sollten daher lediglich auf die in den
Hypothesen formulierten Faktoren zurückzuführen sein und nicht der Manipulation
der unabhängigen Variable zugeschrieben werden können.
Messzeitpunkte und -instrumente
Die verschiedenen Messzeitpunkte waren Eingangsuntersuchung (eu), Baseline-
Messung (bl), Intermediate-Messung (ia), Post-Messung (pa) und Follow-up-
Messung (fu). Zur Berechnung der aufgestellten Hypothesen wurden Werte aus
Eingangsuntersuchung, Baseline- bzw. Post-Messung verwendet. Einige Maße wur-
den zum ersten Mal in der Eingangsuntersuchung erfasst, für andere war der erste
Messzeitpunkt die Baseline-Messung. Zur Bestimmung der Ausgangslage bzw. für
die Differenzbildung wurde immer der jeweils erste Messzeitpunkt herangezogen.
Vermeidung zu Therapiebeginn
Als Maß für die situative Vermeidung zu Therapiebeginn wurde das Mobilitäts-
inventar (MI; Chambless, Caputo, Jasin, Gracely & Williams, 1985; Deutsche
Version: Ehlers, Margraf & Chambless, 1993) verwendet. Das MI erfasst das Aus-
maß, in dem 27 agoraphobierelevante Situationen vermieden werden in
Abhängigkeit davon, ob der Patient alleine oder in Begleitung mit der Situation kon-
frontiert wird. Es werden die Ergebnisse der Subskala alleine (Range 1-5) berichtet.
Die Skalen weisen eine sehr hohe interne Konsistenz (Cronbach Alpha > .90) und
eine hohe Retest-Reliabilität auf. Die Auswertung des MI gilt als sehr reliabel und
sensitiv gegenüber Veränderungen (Chambless, et al., 1985).
Zur Berechnung der ersten drei Hypothesen war eine Unterteilung der Patienten-
stichprobe in Hoch- vs. Geringvermeider nötig. Zu diesem Zweck wurde anhand der
im Testhandbuch angegebenen Statistiken ein Cut-Off-Wert von 2,65 ermittelt, der
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